Bereits unter Markgraf Ludwig Wilhelm wurden 1702 auf dem Rastatter Marktplatz Fundamente für die katholische Stadtpfarrkirche gelegt. Der Spanische Erbfolgekrieg (1701 – 1714) verhinderte aber deren Bau. Unter der Regentschaft Markgräfin Sibylla Augustas ruhten die Bauarbeiten.
Erst unter deren Sohn Ludwig Georg gab es ab 1730 Neuplanungen der Stadtkirche. Die Bürger hatten den Bau immer wieder gefordert. Baubeginn war schließlich 1756. Fertigstellung und Weihe erfolgten 1764 unter der Regierung des Markgrafen August Georg. In der Vorhalle der Kirche befindet sich der Grabstein des Baumeisters Johann Peter Ernst Rohrer.
Kinder entdecken Rastatt:
Die Kirchenmäuse von St. Alexander haben in ihrer herrlichen Stadtkirche viele festliche, aber auch traurige Stunden miterlebt. Die Kirchen waren für die Menschen wichtig.
Die geschmückten Kirchen und die Altäre mit den Bildern der Heiligen Familie gaben ihnen neuen Mut – besonders bei schlimmen Krankheiten wie Seuchen oder Pest, bei denen kein Arzt helfen konnte. Zweimal war die ganze Stadt von einem großen Hochwasser betroffen. Das Wasser stand schon an den Treppenstufen der Stadtkirche. Schaut doch mal, wo ihr am Sockel der Stadtkirche Hochwassermarken findet und rechnet aus, wie lange diese Ereignisse zurückliegen.
Mit den armen Kirchenmäusen von St. Alexander hatten die Rastatter Stadt- und Schlossmäuse eine große Freundschaft. In der Kirche gab es keine Speisekammer. Die Kirchenmäuse mussten also immer von dem leben, was die Kirchenbesucher an Lebensmitteln vergessen hatten oder was sie auf dem Wochenmarkt vor der Kirche ergattern konnten. Dafür hatten sie jedoch vom hohen Kirchturm aus einen herrlichen Ausblick auf die barocke Stadtmitte.