Franz Comlossi
Franz Comlossi, so hieß der Besitzer dieses Anwesens. Als Schirm- und Kammmacher verdiente er sein Geld. In Rastatt geboren, gehörte er zu den stärksten Unterstützern der Revolution. Bankier Meyer, ein Chronist seiner Zeit, beschrieb ihn wenig schmeichelhaft als „ohne Bildung aber mit Beredsamkeit begabt, wütender Republikaner.“
Sein Haus an der Murg baute Franz Comlossi im Jahr 1844 im elterlichen Garten. Er war Vorstand des Volksvereins und hielt mit seinen radikalen Ansichten nicht hinterm Berg. Als sich im Mai 1849 die Soldaten mit der Rastatter Bürgerschaft verbrüderten und damit die offene Rebellion in Rastatt begann, hatte Franz Comlossi maßgeblich seine Finger im Spiel. Ursula, seine Frau, stand ihm in nichts nach. Sie war aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihr Mann und brannte ebenfalls für die demokratische Idee. Eine Anklage vor dem Standgericht folgte prompt, und die Flucht über den Atlantik war ihre einzige Chance. Franz und Ursula wussten sie zu nutzen, und New York war wenig später um ein deutsches Gasthaus reicher. „Zur Festung Rastatt“ hieß treffenderweise die Wirtschaft, mit der sich die beiden eine neue Existenz aufbauten.